2009 (21.-24. April): Jugendreise Rom

Besondere Begegnungen in einer besonderen Stadt Jugendreise nach Rom 21.-24. April 2009

11 Jugendliche und junge Erwachsene aus Koblenz und dem Kirchspiel erlebten in der zweiten Woche der Frühlingsferien zusammen mit Katechetin Uschi Hak und Jugendseelsorger Thomas Scheibel vier unvergessliche Tage mit zahlreichen Begegnungen in der "ewigen Stadt".

Die Fotos geben einen kleinen Eindruck von der abwechslungsreichen Gruppenreise. Auf dem Programm standen neben dem Besuch der Generalaudienz am Mittwoch Morgen auf dem Petersplatz und der wichtigsten Pilgerkirchen auch eine Führung durch die Kallixtus-Katakomben, ein Rundgang durch das historische Rom (Forum, Colosseum, Pantheon, Trevi-Brunnen) und ein Ausflug ans nahe Mittelmeer bei Ostia. Aber auch das Kaufen von Metro-Billets, das Einkaufen auf dem Markt und das Überqueren von Straßen in Rom lernten die Jugendlichen in diesen Tagen. Drei Besondere Begegnungen durften sie ausserdem erleben: Hauptmann Pino Coco lud zu einem Rundgang durch die Kaserne der Schweizergarde ein, der Einsiedler Mönch und Stiftsorganist Pater Theo Flury gab in der päpstlichen Kirchenmusikschule ein Orgelkonzert und stand Rede und Antwort und Franziskanerpater Johannes Freyer feierte zum Abschluss der Reise eine hl. Messe im Kolleg Sant' Isidoro.

Petersdom, Kolosseum, Forum Romanum, Engelsburg, Pantheon, Trevi-Brunnen – wer kennt sie nicht? Sie gehören zum „Plichtprogramm“ jedes Rom-Besuchers. Auch der Besuch in den drei anderen berühmten Kirchen „Sankt Paul vor den Mauern“, „Santa Maria Maggiore“ und der Lateranbasilika, ein Abstecher in die Katakomben, ein abendlicher Bummel zur Spanischen Treppe und die Teilnahme an der Generalaudienz des Papstes sind kaum wegzudenken. Etwas ausgefallener sind da schon der Blick durch das Schlüsselloch der Malteservilla, der „Lügendetektor-Test“ beim „Mund der Wahrheit“ oder ein Einkauf auf dem Markt „Campo de Fiori“.

Auch wenn man wie Jugendseelsorger Thomas Scheibel schon viele Male in Rom war, fasziniert diese Stadt immer wieder, vor allem die Begegnungen mit den vielen unterschiedlichen Menschen und die Orte, wo Touristen normalerweise nicht hinkommen. Uschi Hak, Oberstufen-Katechetin der Pfarrei Koblenz, ergänzt: „Die ganze Stadt ist wie dieses Schlüsselloch der Malteservilla: überall, wo man hinschaut, entdeckt man etwas Neues, ein Geheimnis.“ Die beiden Begleitpersonen waren in der letzten Woche der Frühlingsferien mit einer Gruppe von 11 Jugendlichen in Rom unterwegs. Für die einen war diese Reise, die von den Kirchengemeinden Koblenz und Leuggern-Kleindöttingen gemeinsam organisiert und finanziell unterstützt wurde, die Firm-Abschlussreise, für andere einfach eine Gelegenheit, Rom zusammen mit anderen jungen Menschen kennen zu lernen.

Die jungen Rom-Pilger kannten einander nur teilweise und hatten bei einem Info-Abend und beim Kuchenverkauf am Palmsonntag, mit dem die Reisekasse aufgebessert wurde, Gelegenheit, sich gegenseitig kennen zu lernen. Die ganze Gruppe traf sich aber tatsächlich erst bei der Abreise am Abend des Montag, 20. April am Bahnhof Koblenz, um in den nächsten vier Tagen immer mehr zusammen zu wachsen.

Nach dieser ersten Begegnung untereinander folgte jene mit einem äußerst freundlichen Steward im Nachtzug, der viel Geduld und Verständnis mitbrachte, wenn es in dieser Nacht im Liegewagen nicht ganz so ruhig war wie sonst… Die nächsten Begegnungen auf der Reise waren dann weniger erfreulich: Schon am römischen Hauptbahnhof Termini wurde die Gruppe Zeuge, wie eine Taschendiebin einer Frau ganz in unserer Nähe ein Portemonnaie entwendete. Wenig später sahen sich die Jugendlichen vor der Lateranbasilika von den aufdringlichen Straßenhändlern umringt.

Umso erfreulicher war wenig später die Begegnung mit einem älteren Salesianerpater, der es bei der Führung durch die Kallixtus-Katakomben verstand, die jungen Menschen mit viel Geduld und Humor aber auch mit einem tiefen Ernst in den Bann dieser frühchristlichen unterirdischen Begräbnisstätten zu ziehen.

Die letzte Begegnung des ersten Reisetages war dann das überraschende Zusammentreffen mit den Jugendlichen aus Döttingen und Klingnau, die sich ebenfalls für vier Tage in Rom aufhielten, an der Spanischen Treppe.

Auch der Mittwoch hielt einige besondere Begegnungen bereit. Bei der Generalaudienz bei herrlichem Sonnenschein auf dem Petersplatz fuhr Papst Benedikt nur wenige Meter entfernt an der Gruppe vorbei. Wie alle anderen angemeldeten Pilgergruppen wurde auch die „Jugendgruppe Koblenz-Kirchspiel“ offiziell begrüßt. Nach einem Ausflug ans nahe Mittelmeer mit Zwischenhalt bei der Basilika „Sankt Paul vor den Mauern“ führte ein Spaziergang vorbei an jenem schon erwähnten Schlüsselloch (was man dadurch sehen kann, wir hier nicht verraten!) ins malerische Stadtviertel „Trastevere“, wo alle gemeinsam italienisch zu Abend aßen.

Zwei ganz besondere Begegnungen erwarteten die Jugendlichen am Donnerstag. Doch zunächst wurden bei einem Bummel über den Markt „Campo de Fiori“ mit verschiedenen Sprachbrocken, Händen und Füßen Souvenirs und Esswaren eingekauft. Ein Spaziergang führte über die berühmte Piazza Navona, vorbei am Pantheon zur Engelsburg. Nach der Mittagspause ließen sich alle vom Aufstieg zur und vom Ausblick von der Peterskuppel bezaubern. Als Petersdom und Petersplatz ausgiebig erkundet, Postkarten und Vatikan-Briefmarken gekauft waren, durften die Jugendlichen einmal hinter die Mauern des Vatikans schauen. Nur wenige Gruppen erhalten die Möglichkeit einer Führung durch die Kaserne der Schweizergarde. Offizier Pino Coco gelang es mit seiner humorvollen und eindrücklichen Art, die wichtige Bedeutung der Schweizergarde darzustellen und – vor allem – die jungen Männer zu begeistern. Einer von ihnen hätte beinahe schon den Rekrutenvertrag unterschrieben… Aber auch für die Mädchen hatte Coco einen Trost parat: er wies darauf hin, dass ein Schweizergardist nach seinem Dienst im Vatikan sich nicht nur zu benehmen und gut zu kleiden wisse sondern darüber hinaus auch wäschen und bügeln könne. Und so wurden die jungen Gardisten beim abschließenden Gruppenfoto im Ehrenhof der Garde auch ganz genau beäugt.

Die letzte Begegnung das Tages galt wiederum einem Schweizer, der in Rom tätig ist: dem Einsiedler Benediktinermönch und Stiftsorganist Theo Flury. Er empfing die Gruppe im Festsaal der päpstlichen Kirchenmusikschule und beeindruckte die Jugendlichen durch seine Erklärungen zur Orgel und vor allem durch sein virtuoses Spiel auf der „Königin der Instrumente“. Mehr noch aber beeindruckte er durch seine lockere und offene Art, mit der er vor und während dieser Vorführung auf alle Fragen der jungen Menschen einging. Und so wurde aus einem Orgelkonzert ein spannendes und sehr tief gehendes Gespräch.

Viel zu schnell waren die ersten drei Tage der Reise vergangen. Am Freitag begegneten die Jugendlichen vor dem Colosseum einigen verkleideten „Römern“, die sich als Fotokulisse zur Verfügung stellten. Interessanter war hingegen am Nachmittag die Begegnung mit dem aus Waldshut stammenden Franziskanerpater Dr. Johannes Freyer. Er feierte mit der jungen Pilgergruppe einen Dankgottesdienst in der Hauskapelle des Kollegs in der Nähe der Villa Medici, lud anschließend zu einem kleinen Umtrunk und zu einem Rundgang durch das Haus ein. Kurz vor dem Rückweg zum Bahnhof konnten alle von der Dachterrasse noch einmal einen letzten, atemberaubenden Blick über die Stadt genießen, die bei allen Reiseteilnehmenden sicherlich tiefe Eindrücke hinterlassen hat.

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