Es war einmal ein Weinberg... Isidore Nwanaju verlässt unseren Pastoralraum
Der Zweckverband Aare-Rhein als Anstellungsbehörde in Zusammenarbeit mit der Pastoralraumleitung haben sich nach Gesprächen mit Kaplan Isidore Nwanaju entschieden, das Arbeitsverhältnis während der Probezeit aufzulösen. Sein letzter Arbeitstag ist somit der 4. Dezember 2024. Die Trennung findet im gegenseitigen Einvernehmen statt.
Das Pastoralraum–Team Aare-Rhein nimmt wie folgt Stellung:
Es war einmal ein Weinberg, in dem es zu wenig Arbeiterinnen und Arbeiter gab. Die Last der Arbeit wog schwer. Aber viele Menschen, die da wohnten, halfen mit, das machte den Boden weicher und das Hacken leichter.
Der Weinberg wurde noch mehr zum Ort des Miteinanders. Dennoch war die Arbeit zu gross, so sollte die Zahl der Mitarbeitenden erhöht werden.
Dann kam ein Arbeiter aus der weiten Ferne. Wollte mithelfen und wurde herzlich aufgenommen. Allen Beteiligten war klar, dass er Zeit brauchte um die Beschaffenheit der Böden, der Werkzeuge und der Menschen, die hier mitarbeiten, kennenzulernen. Diese Zeit wurde so eingeplant, aber es blieb schwierig für alle Beteiligten, trotz grosser Anstrengung aller. Und nach drei Monaten kam es ganz anders. Der Arbeiter aus der Ferne zog weiter.
Und jetzt verlassen wir das Bild des Weinbergs:
Kaplan Isidore Nwanaju wird uns verlassen. Die Situation in der Schweizer Kirche und in unserem Pastoralraum unterscheidet sich sehr von der Kirche Nigerias. Das wussten alle Beteiligten. Was das im Alltag des Pfarreilebens bedeutet, das lässt sich im Vorfeld nicht alles planen und verlangt von allen ganz viel Flexibilität, Verständnis und Klarheit. Niemand hat es sich einfach gemacht, daran halten wir fest. Alle gaben ihr Bestes und niemand ist mit bösen Absichten in die Zusammenarbeit eingestiegen.
Aber die Grenzen waren erreicht. Es stand auf dem Spiel, dass Menschen sich unverstanden und verletzt fühlten, dass Aufgebautes in den Pfarreien und im Pastoralraum verloren geht. Was die Gestaltung des Pastoralraums angeht, konnten wir mit Isidore Nwanaju und er mit uns kein gemeinsames Ziel finden.
Wir danken Isidore für alle Freundlichkeit, die er den Menschen geschenkt hat und wir danken für seine Akzeptanz dafür, dass es trotz unserem und seinem Bemühen nicht so fruchtbar wurde, wie er und wir es uns gewünscht haben.
Wir bitten darum, dass Ihr, liebe Menschen im Pastoralraum, unser aller Bemühen sehen und würdigen könnt: von Isidore Nwanaju, dem gesamten Pastoralraumteam und dem Zweckverband. Wir verstehen, wenn ihr enttäuscht seid. Wir hoffen, ihr seht auch unsere Enttäuschung darüber, dass es nicht gelungen ist, dieses erhoffte fruchtbare und freudige Miteinander.
Wir beten für Isidore Nwanaju und seinen weiteren Weg und für alle im Pastoralraum, wir bitten um Segen über unser aller krummen und geraden Wegen und hoffen auf einen guten Stern über allem.
Das Seelsorgeteam des Pastoralraumes Aare-Rhein