Verabschiedung Stefan Essig (30. Juni 2024)
"Ganz schön mutig!" war die Reaktion von einigen, als sich der Pfarreirat und weitere Verantwortliche und Helfer*innen zusammen mit Stefan Essig am Sonntagnachmittag dazu entschlossen, den Gottesdienst trotz unsicherer Wetterprognosen wie geplant in der Lourdes-Grotte zu feiern den anschliessenden Apéro auf dem Kirchplatz durchzuführen. Aber die Entscheidung war goldrichtig (oder die Kontakte von Stefan Essig "ganz nach oben" noch besser als gedacht?). Vielleicht war es Petrus auch ein ganz besonderes Anliegen, denn schliesslich wurde neben dem Abschied des Pfarrers auch das Patrozinium "Peter und Paul" der Pfarrei Leuggern gefeiert.
Schon eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes versammelte sich eine grosse Menschenmenge in der Lourdes-Grotte. Unzählige Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche hatten Stefan Essig in den vergangenen 23 Jahren kennen und schätzen gelernt und kamen jetzt, um ein letztes Mal mit ihm Gottesdienst zu feiern, ihre Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen und sich zu verabschieden.
Der Einzug mit dem Instrumentalstück "Highland Cathedral", das zu seinen Lieblingsstücken gehört, weckte erste Emotionen. Im Eingangslied "Ich träume von der Kirche" (nach der Melodie von "Ein Haus voll Glorie schauet", das ebenfalls zu seinen Lieblingsliedern gehörte) wurde deutlich, wie Stefan Essig sein Amt als Priester und Seelsorger versteht und lebt: Immer sind wir mit Jesus als Volk Gottes unterwegs. In der Besinnung entschuldigte er sich für Versäumnisse und Verletzungen, die in dieser langen Zeit passiert sind. Das anschliessende Gloria aus der "Gathering Mass" schuf aber wieder eine fröhliche Stimmung. Der Kirchenchor Leuggern sang gemeinsam mit dem Waldshuter Taizé-Chor und wurde von einem Blechbläser-Quintett, Querflöte und Klavier begleitet.
Natürlich gab es während des Gottesdienstes zahlreiche Überraschungen: eine zusätzliche Fürbitte der Lektor*innen, ein visuelles "DANKE" und "A DIEU" des Pfarreirates, ein Glas voller Wünsche, Trostworte und Witze sowie einen Regenbogen-Schirm vom Pastoralraum-Team, das ihm einen speziellen Segen zusprach, der ihn auf dem weiteren Weg als Stadtpfarrer von Baden begleiten soll. Und als die Einladung zum Apéro schon ausgesprochen war und der Auszug beginnen sollte, traten noch knapp 100 aktive und ehamlige Ministrantinnen und Ministranten auf und sangen ein selbst gedichtetes "Danke"-Lied (siehe unten).
Die Brass-Band Leuggern-Leibstadt-Kleindöttingen und der Männerchor Leuggern gaben beim Apéro auf dem Kirchplatz ein Ständchen. Der Pfarreirat hatte verschiedene süsse Kleinigkeiten vorbereitet, am Feuer bei Jungwacht und Blauring konnte man sich ein Schlangenbrot backen. Die längste Menschenschlange aber war immer dort, wo Domherr Stefan Essig war und die Menschen sich von ihm verabschieden wollten.
Und die Worte, die er - in Erinnerung an die Worte seiner eigenen Mutter - am Ende des Gottesdienstes allen Mitfeiernden mit auf den Weg gab, sollen auch für ihn gelten: "Bhüet di Gott und mach's guet!"