2011 Jubiläum 40 Jahre Antoniuspfarrei Kleindöttinen

Eine Raststätte in Kleindöttingen 40 Jahre Antoniuspfarrei Kleindöttingen (20.3.2011)

Nicht nur die riesige gelb-weisse Schleife und die grosse „40“ am Kirchturm wiesen am Sonntag Morgen darauf hin, dass dies ein besonderer Tag für die Antoniuspfarrei Kleindöttingen war. Auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite.

Die Musikgesellschaft Klein­döttingen leitete mit feierlichen Klängen den Festgottesdienst zum 40. Geburtstag der Pfarrei ein. Am 21. März 1971 war die vom bekannten Schweizer Architekten Justus Dahinden erbaute Kirche durch Bischof Anton Hänggi eingeweiht worden. In Festtagsstimmung konnte Gemeinde­leiterin Christina Burger zahlreiche Gläubige in der Kirche begrüssen, bevor alle gemeinsam ins erste Lied einstimmten – im Kirchengesangbuch bei der Nummer 40 natürlich! Jugendseelsorger Thomas Scheibel beantwortete anschliessend die Frage, weshalb überhaupt ein 40. Geburtstag so festlich begangen werde. Er verwies dazu auf berühmte Beispiele aus der Bibel, in der die Zahl 40 eine wesentlich bedeutendere Rolle spiele, als zum Beispiel die 50 oder 100. Aber auch sonst sei ein solches Jubiläum natürlich ein Grund zum Feiern: seit 40 Jahren begleiten die Glocken der Antoniuskirche den Alltag der Menschen in Kleindöttingen, laden der moderne Kirchenraum und die anderen Räume des Pfarreizentrums ein zu Ruhe und Gebet, aber auch zum gemeinsamen Feiern, Lernen, Basteln, Spielen und Diskutieren.

Christina Burger ging in ihrer Predigt zunächst auf den langen Atem der Menschen ein, von der Gründung des Kirchenbauvereins Eien-Kleindöttingen 1947 bis zur Einweihung der eigenen Pfarrkirche 1971. Sie verglich die Kirche heute mit einer Raststätte, an der man neu auftanken kann. Die Kirche sei – was sich auch in den mehrsprachigen Fürbitten zeigte – offen für Gläubige verschiedener Herkunft, offen aber auch für die Not und Bedürfnisse von Menschen in aller Welt, die wir in unser Gebet einschliessen. In Anspielung an das Evangelium vom kleinen Zöllner Zachäus, der auf einen Baum klettern muss, um Jesus besser sehen zu können, sei die Antoniuskirche wie dieser Baum: wer hierher komme, könne Jesus besser begegnen. Nach dem Dank an alle Mitwirkenden und besonders an den Pfarreirat, der das Fest organisiert hatte, bat Pfarrer Stefan Essig um den Segen. Zum Auszug griff Organist Markus Florian noch in die Tasten und liess die Pfeifen der Walcker-Orgel besonders festlich erklingen.

Draussen auf dem Kirchplatz, wo die Musikgesellschaft noch einmal aufspielte, konnten alle bei einem Apéro auf den Geburtstag anstossen.

Viele folgten anschliessend der Einladung zum Spaghetti-Essen im festlich dekorierten Pfarreisaal. Und nachdem der erste Hunger gestillt war, gab es für die Kleineren verschiedene Spielangebote mit Leiterinnen und Leitern von Jungwacht/ Blauring und für die Grösseren ein Quiz über die Antoniuskirche. Auch das Dessert-Buffet und der Kaffee fanden natürlich guten Anklang.

Mit der Aufführung des Theaterstücks „Franziskus – Gaukler Gottes“ durch das „Theater 58“ fand der Festtag einen gelungenen Abschluss. Der einzige Darsteller des Stückes konnte die zahlreich erschienenen Zuschauer fast zwei Stunden lang in seinen Bann ziehen. Er vermittelte glaubhaft, wie einfach gelebter Glaube im Sinne des Franz von Assisi sein kann, wie abschreckend und schwer das aber auf seine Umgebung oft wirken musste. Der heilige Antonius von Padua, der Namenspatron der Pfarrkirche, war durch viele Zufälle und Umwege selbst dem grossen Heiligen begegnet und zu einer wichtigen Figur im Franziskanerorden geworden.

Bunter Festgottesdienst einer farbenfrohen Pfarrei Patrozinium im Jubiläumsjahr

Antoniuskirche Kleindöttingen feiert ihren Namenstag

„Besondere Feiern dauern halt manchmal etwas länger“, erklärte Jugendseelsorger Thomas Scheibel gegen Ende des fast 90minütigen Gottesdienstes am vergangenen Sonntag in der Antoniuskirche Kleindöttingen. Und wenn eine Pfarrei im Jubiläumsjahr ihren Namenstag feiert, ist das ja durchaus etwas Besonderes. So konnte Gemeindeleiterin Christina Burger ganz unterschiedliche Personen zu diesem Gottesdienst begrüssen: Jugendliche, die sich gerade auf den Weg der Firmvorbereitung aufgemacht hatten und solche, bei denen bereits der Endspurt der Vorbereitung auf die Firmung im kommenden Frühjahr beginnt. Neben den zahlreichen Kindern und Erwachsenen in der voll besetzten Antoniuskirche begrüsste sie auch Katechetin Annarös Cipolat, die in diesem Gottesdienst offiziell verabschiedet wurde. Und ein besonderer Gruss ging schliesslich an die rund 25 Männer, Frauen und Jugendlichen im „Sing mit!“-Projektchor sowie an die Instrumentalisten, die zusammen für die musikalische Gestaltung sorgten. Alle zusammen stimmten ein in das Lied „Unser Leben sei ein Fest, Jesu Geist in unserer Mitte!“, das im Samba-Rhythmus gleich deutlich machte, dass hier ein Fest gefeiert wurde.

Der heilige Antonius – ein gutes Vorbild

Einige Mädchen aus der 1. Oberstufe, die sich bei einem Weekend in der „Villa Jugend“ mit dem heiligen Antonius beschäftigt hatten, stellten anhand verschiedener Gegenstände das Leben des beliebten Heiligen vor. Dabei wurde deutlich, dass der junge, 1195 in Lissabon geborene  Fernando Bullone zwar schon als Kind eine sehr innige Gottesbeziehung und einen starken Glauben gehabt hatte, dass er sich sein Leben aber ganz anders vorgestellt hatte. Statt Ritter oder Missionar in Afrika zu werden, verschlug ein Unwetter den jungen Franziskaner, der den Namen Antonius angenommen hatte, nach Italien. Erst spät entdeckte man hier sein Talent, mit einfachen Worten und eindrucks­vollen Zeichen die Herzen der Menschen zu erreichen. Auch gegenüber den Mächtigen des Adels und der Kirche fand er eindeutige Worte, wenn er Ungerechtigkeiten aufdeckte. So war er bei seinem Tod 1231 in Padua berühmt und beliebt und wurde bereits „Il santo“ genannt, bevor er nur ein Jahr später tatsächlich heilig gesprochen wurde.

Nachdem Pfarrer Stefan Essig das Evangelium vorgetragen hatte, fasste Christina Burger in ihrer Predigt das Beispiel des heiligen Antonius und unseren gemeinsamen Auftrag als Christen und als Pfarrei in der Welt von heute in einem einzigen Wort zusammen: Nachfolge. Sie verwendete das Bild von den „Sandalen der Sehnsucht“, die Gott jedem Menschen anzieht, damit er oder sie damit selber seinen oder ihren Weg gehen kann.

Jugendliche „Entdeckerinnen“ und „Entdecker“

Katechetin Claudia Rüegsegger und Jugendseelsorger Thomas Scheibel griffen dieses Bild wieder auf, als sie die 31 Mädchen und Buben der 1. Oberstufe namentlich aufriefen, die ja schon einige Schritte in diesen Sandalen zurückgelegt hätten. Weil es für sie in den nächsten Jahren bis zur Firmung noch viel über ihren Glauben und ihre Pfarrei zu entdecken geben würde, erhielten sie ihren „Entdecker-Ausweis“ und einen kräftigen Applaus der Gemeinde als Zeichen der Wertschätzung und Unterstützung.

Annarös Cipolat verabschiedet

Am Ende des Gottesdienstes wurde die langjährige Katechetin Annarös Cipolat verabschiedet. Séverine Nykyforchyn von der Kirchenpflege und Jugendseelsorger Thomas Scheibel zogen Parallelen zum heiligen Antonius: Fast 20 Jahre lang sei es Annarös Cipolat gelungen, Augen, Ohren und Herzen ihrer Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Eindrucks­voll war es, als alle ehemaligen und derzeitigen Schülerinnen und Schüler von Annarös Cipolat einmal aufstehen sollten. Mit einem kräftigen Applaus und einem bunten Regen­schirm mit vielen Unterschriften von Schülerinnen und Schülern bedankten sich Kirchenpflege und Pfarrei bei ihr für dieses langjährige Engagement. Man verstehe zwar, dass die junge Grossmutter künftig mehr Zeit für ihre Familie und Enkelkinder und für sich selbst haben möchte, bedauere aber den Schritt trotzdem. Ein Trost sei es, dass sie weiterhin in vielfältiger Weise mit der Pfarrei verbunden ist und dass in Domenica Continisio-Holenstein eine Nachfolgerin gefunden werden konnte, die zu Beginn des neuen Schuljahres offiziell ein­geführt werde.

Das Fest geht weiter

Als Christina Burger sich noch einmal bei allen Mitwirkenden bedankt hatte und der Chor mit einem irischen Segenswunsch „May the road rise to meet you“ den Schlusspunkt setzte, war das Fest noch lange nicht zu ende. Ein feiner Geruch war bereits bis in die Kirche vorgedrun­gen. Im Foyer und Pfarreisaal hatte nämlich der Frauenbund inzwischen ein feines Mittagessen vorbereitet. Viele Gläubige folgten gerne dieser Einladung und feierten noch einige Zeit weiter. An diesem Tag hätte „Il Santo“, der heilige Antonius sicherlich seine Freude gehabt: Junge und ältere Menschen, die gemeinsam ihren Glauben und ihr leben feiern und auf ihre Weise die frohe Botschaft von Jesus Christus lebendig halten.

Ein Dankeschön an alle Ehrenamtlichen Ausflug ins Antoniushaus "Mattli"

Am 24. September hatte das Antoniushaus "Mattli" aus Anlass seines Jubiläums alle Antoniuspfarreien der Schweiz zu einem Besuch in Morschach eingeladen. Ein Rahmenprogramm und ein Buffet auf der herrlichen Sonnenterrasse oberhalb des Urner Sees wurden Angeboten. Gerne nahm die Antoniuspfarrei Kleindöttingen diese Einladung an. Aus Anlass ihres 40jährigen Jubiläums machte sie daraus einen Ausflug für alle ehrenamtlichen Helfer*innen und einige Schüler*innen und erlebten einen wundervollen Nachmittag in der Innerschweiz.

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