2015 "Nacht der Lichter" in Koblenz

Die Hoffnung weitertragen "Nacht der Lichter" in Koblenz (27.11.2015)

Jugendliche und Erwachsene von Mandach bis Ehrendingen und Waldshut bis Tiengen vertrauten sich der Kraft der Taizé-Gesänge und dem Gebet an.

Bericht von Christian König, ref. Pfarrer Ehrendingen

Die Grenzen überschreitende Nacht der Lichter fand dieses Jahr in der katholischen Kirche St. Verena in Koblenz statt. Pastoralassistentin und Seelsorgerin Sabine Tscherner begrüsste die etwa 200 Personen, die sich an Samstagabend, dem 21. November zum Taizé-Gebet eingefunden hatten. Der schön eingerichteten Chorraum mit dem Kerzenlicht war ein Blickfang und half einem, sich zu konzentrieren und „den Geist von Taizé“ zu spüren, dass man einfach so kommen darf wie man ist. Für Frère Roger, den Begründer der ökumenischen Bruderschaft in Taizé (Burgund, Frankreich), ist das Gebet nämlich eine geheimnisvolle Verbindung mit Gott und mit allen Menschen.

Eine siebenminütige Stille – für die einen eine halbe Ewigkeit, für die anderen viel zu kurz – bot Gelegenheit, über den Jesusspruch „Seid barmherzig, so wie euer Vater barmherzig ist“ (Lukasevangelium 6,36) nachzudenken und nachzufühlen. In den Fürbitten gedachten Jugendliche aus Ehrendingen dem Verzeihen, dem liebevollen Umgang mit sich selber, den Möglichkeiten, die einem jeden offenstehen, dass manchmal weniger mehr sei und der Freude an den kleinen Dingen. Warum ständig materiell immer mehr begehren wollen? Es geht doch auch anders! Eine gute Botschaft zum Start in die Adventszeit. Auch wenn die Ereignisse in Paris weit weg sind, irgendwie geht es bei der Hoffnung und der Freiheit auch immer um die Hoffnung auf das Gute und das Vertrauen in Gott und bei der Freiheit zu einem Miteinander ohne Vorurteile und konkret auch um Bewegungsfreiheit.

Musikalisch wurde die Feier mitgestaltet von Annette Sperling (Querflöte), Ulrike Jensen (Violine), Thomas Scheibel (Piano), dem Waldshuter Taizé-Chor und einigen Sängerinnen und Sängern von beiden Seiten des Rheins, die sich im Rahmen eines „Sing mit!“-Projektes mit mehreren Proben darauf vorbereitet hatten. Das Licht der Freude und Hoffnung ist so spürbar geworden. Die Teilnehmenden können es in den kommenden Wochen innerlich weitertragen. Die Stille war gut und erfüllt, das Gebet konzentriert und persönlich, die Kirche einladend und vielleicht auch deshalb so gut besetzt. Die Liedtexte wurden durch Franz-Josef Günther vom Katholischen Dekanat Waldshut an die Wand projiziert, fügten sich wie ein Wandbild in die dunkle Kirche ein.

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