Jugendpilgerreise nach Rom (14.-21.4.2022)

Jugend-Pilgerreise nach Rom

Jugend-Pilgerreise nach Rom

Nachdem die geplanten Reisen in den letzten Jahren der Corona-Pandemie zum Opfer fielen, machten sich in der Woche nach Ostern 24 Jugendliche aus dem Pastoralraum Aare-Rhein auf den Weg nach Rom. Bis zum Schluss blieb es spannend, ob die Reise wie geplant stattfinden könnte oder nicht, aber Italien lockerte zum 1. April glücklicherweise zahlreiche Corona-Beschränkungen.

So startete die Reisegruppe früh um 5 Uhr am Ostermontagmorgen am Bahnhof Döttingen mit dem grossen Doppelstock-Bus, der sich in Nussbaumen noch mit einer Gruppe der dortigen Jugendarbeit füllte, die das gleiche Reiseziel hatte. Die Fahrt über den Gotthard-Tunnel, Mailand, Bologna, Florenz verlief bis auf einen kurzen Stau reibungslos, und gegen 18 Uhr traf die Gruppe im Quartier, der "Villa Fatima" in Rom ein. Zum Bezug der Zimmer blieb nur wenig Zeit, denn nach der langen Fahrt waren alle hungrig und froh über etwas Bewegung. Eine erste Fahrt mit der Metro von der nahegelegenen Haltestelle führte zur Piazza del Popolo, wo schon die Pilger des Mittelalters die Stadt betraten. Nachdem sich alle gestärkt hatten, konnten sie beim Spaziergang über den Pincchio-Hügel zur Spanischen Treppe eine erste wunderschöne Ansicht von Rom bei Nacht geniessen. Mit der Metro ging es dann wieder nach Hause.

Der Dienstag begann mit strahlendem Sonnenschein und einem typisch italienischen Frühstück. Dann stand mit der "Mutter aller Kirchen" die erste der vier grossen Pilgerkirchen auf dem Programm: San Giovanni in Laterano. Hier staunten die Jugendlichen über die riesigen Dimensionen und den prunkvoll verzierten Kirchenraum mit vergoldeter Decke. Sie erfuhren, dass das Gelände nicht zu Italien sondern zum Vatikan gehört, dass die "Heilige Pforte" nur alle 25 Jahre geöffnet wird und dass es sich um die ursprüngliche Bischofskirche des Papstes handelt. Ein Spaziergang führte zum etwa 1 km entfernten Kolosseum, einem der bekanntesten Wahrzeichen Roms. Auch hier waren die Jugendlichen von den Ausmassen und der technischen Rafinesse des Bauwerks beeindruckt. Nach einer Mittagspause wanderte die Gruppe über den Palatin und das Forum Romanum und erhielt eine ungefähre Vorstellung von den Ursprüngen der Stadt mit ihren Tempeln und Palästen. Gegen Abend ging es mit der Tram in den Stadtteil Trastevere, der nicht so sehr von Touristen beherrscht wird. Nach dem Abendessen dort bildete die Teilnahme am Abendgebet der Gemeinschaft Sant'Egidio, die sich vor allem um Obdachlose und Flüchtlinge kümmert, den Abschluss des Tagesprogramms.

Am Mittwochmorgen klingelte der Wecker besonders früh. Nach einem kurzen Frühstück machten sich alle auf den Weg zum Petersplatz, wo Papst Franziskus die erste Generalaudienz seit Beginn der Corona-Pandemie hielt. Lauter Jubel brach los, als bei der vorgängigen Begrüssung der deutschsprachigen Pilgergruppen auch die "Jugendlichen aus dem Pastoralraum Aare-Rhein" genannt wurden. Wenig später entdeckten die ersten den Papst, der mit dem "Papamobil" seine Runden drehte und den 25 000 Besucher*innen freundlich zuwinkte und seinen Segen erteilte. Mit einem Text aus der Bibel, einer Predigt darüber, dem gemeinsamen Vaterunser und dem Segen des Papstes endete die Audienz gegen 11 Uhr. Auf einen Teil der Gruppe wartete am frühen Nachmittag noch etwas ganz Besonderes: Sie durften die Ausgrabungen unter dem Petersdom mit dem Grab des Apostels Petrus besichtigen und waren sichtlich beeindruckt davon. Wegen der schlechten Wetterprognosen für den nächsten Tag wurde der Besuch am Mittelmeer bei Ostia vorgezogen. Leider war der Himmel schon bewölkt, und ein kalter Wind und ein leerer Strand erinnerte daran, dass es um diese Jahreszeit noch zu früh zum Baden ist. Trotzdem trauten sich einige ins Wasser und hatten viel Freude daran. Als alle wieder trocken waren, brachte sie die Bahn zurück ins Stadtzentrum. Rund um die Piazza Navona gab es die Möglichkeit zum Abendessen und zum Geniessen der Atmosphäre.

Beim Frühstück am Donnerstagmorgen erklang ein "Happy Birthday", den eine Reiseteilnehmerin feierte heute Geburtstag! Aus diesem Anlass gab es am Nachmittag beim Trevi-Brunnen auch ein Glace für alle. Doch am Vormittag stand noch ein Besuch in den Domitilla-Katakomben auf dem Programm. Mit insgesamt 19 km Gängen ist diese unterirdische Grabanlage die grösste der Stadt. Mit viel Sachkenntnis aber auch etwas Humor wurden die Gruppe durch die Gänge geführt und erfuhr, dass die Katakomben und ihre Ausstattung keineswegs ein Ort der Trauer sondern der Hoffnung und der Vorfreude auf das Ewige Leben waren.Mit dem Bus ging es dann zur Kirche San Paolo fuori le mura, wo sich das Grab des hl. Paulus befindet. Die Grösse dieser Basilika, der säulenumstandene Palmengarten davor, das besondere Licht im Innern und die Medaillons aller Päpste der Kirchengeschichte beeindrucken immer wieder aufs Neue. Auf dem Rückweg zum Trevi-Brunnen machte die Gruppe noch einen Abstecher in die vierte Basilika, Santa Maria Maggiore, mit dem berühmten Marienbild, vor dem Papst Franzsikus vor und nach jeder Auslandsreise betet. Am Abend wollte ein Teil der Jugendlichen zurück ins Hotel, um aufzuräumen, Koffer zu packen und früh schlafen zu gehen, während einige andere Jugendliche noch einmal das malerische Trastevere geniessen wollten.

Auch am letzten Tag in Rom, am Freitag, wartete noch einmal ein Highlight, auf das sich die Jugendlichen besonders gefreut hatten. An der Porta Sant'Anna wurden sie von der Schweizergarde empfangen. Ein Hellebardier und der Gardekaplan gaben Einblick in den Alltag eines Gardisten und beantworteten die Fragen der Jugendlichen. In der Kapelle der Garde feierten die Jugendlichen einen Wortgottesdienst, in dem sie auch ihren Dank für das auf dieser Reise erlebte zum Ausdruck brachten. Ein herzliches Dankeschön ging dabei auch an die Begleitpersonen, die Jugendseelsorgerin Pamela Congiu, die ehemalige Katechetin Domenica Continisio Holenstein sowie Jugendseelsorger Thomas Scheibel. Weil die Schlange der Pilger auf dem Petersplatz, die den Dom besichtigen wollte, immer weiter angewachsen war, führte Gardekaplan Kolumban Reichlin die Gruppe anschliessend auf einem ganz besonderen Weg in den Petersdom. Die herrliche Aussicht von der von Michelangelo erbauten Kuppel und ein anschliessender Rundgang durch die Papstkirche bildeten einen schönen Abschluss der Reise.

Pünktlich um 19 Uhr bestiegen die die Teilnehmer*innen mit Sack und Pack den Bus, der sie über Nacht zurück ins Aaretal brachte. Müde aber um viele Eindrücke reicher wurden die Jugendlichen am Samstagmorgen gegen 8 Uhr von ihren Eltern am Bahnhof Döttingen begrüsst. Viele hatten vorsichtshalber eine Münze in den Trevi-Brunnen geworfen und erklärt: "Ich bin nächstes Mal wieder mit dabei!"

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