Jugendpilgerreise nach Rom (17.-21.4.2023)

Pizza, Papst und Petersdom

In der zweiten Woche der Frühlingsferien machten sich 14 Jugendliche aus dem Pastoralraum Aare-Rhein auf den Weg nach Rom. Für einige war es das erste Mal, andere waren schon bei einer früheren Reise dabei und wollten ihre Eindrücke vertiefen. Begleitet wurden sie von der ehemaligen Katechetin Domenica Continisio Holenstein, Jugendseelsorgerin Silvia Hergöth und Jugendseelsorger Thomas Scheibel.

Die Reise begann früh am Montagmorgen bei Schweizer Aprilwetter am Bahnhof Döttingen. Als der Gotthard durchquert war, lachte bereits die Sonne, und beim Eintreffen in der „Villa Fatima“ in Rom war es frühlingshaft warm. Ganz wie die mittelalterlichen Pilger betraten die Jugendlichen die „Ewige Stadt“ an der Piazza del Popolo. Und nach dem Nachtessen gab es einen ersten zauberhaften Ausblick vom Pinciohügel, den schon Goethe zu seinem Lieblings­ort in Rom erwählt hatte. Nach einem Spaziergang zur Spanischen Treppe musste die Reise­gruppe schon ein erstes Mal improvisieren, weil die Metro, mit der man eigentlich zur Herberge zurück fahren wollte, wegen Bauarbeiten bereits früher geschlossen hatte. Aber die erfahrenen Begleitpersonen fanden schnell eine passende Buslinie, die sogar genau vor der „Villa Fatima“ hielt.

Am Dienstag bekamen die jungen Pilger*innen in der Lateranbasilika und im Kolosseum einen ersten Eindruck von der enormen Grösse und der Prunkvollen Ausstattung vieler Kirchen und Gebäude in Rom. Beim Kolosseum hat diese Ausstattung leider nicht bis in unsere Zeit überlebt, aber das um 80 n.Chr. entstandene Bauwerk beeindruckt auch heute noch und ist eines der Wahrzeichen Roms. Zu Fuss erklommen die zwölf Frauen und zwei Männer den Palatinhügel, wo sie die Überreste der Kaiserpaläste bestaunen und die Aussicht über das „Forum Romanum“ geniessen konnten, wo sich früher das römische Leben haupt­sächlich abgespielt hatte. Über das Kapitol, den zweiten der sieben Hügel Roms ging es dann in den Stadtteil Trastevere, wo die jungen Pilger*innen am Abendgebet der Gemeinschaft Sant’Edigio teilnahmen. Eindrücklich war das anschliessende Gespräch mit einem Mitglied der Gemeinschaft, die sich um Armutsbetroffene und Flüchtlinge kümmert. Er erzählte, dass es damals junge Christinnen und Christen im Alter von 16/17 Jahren waren, die gemerkt haben, dass sie im Hören auf die Botschaft der Bibel und mit gemeinsamen Kräften etwas verändern wollten in der Welt.

Am Mittwochworgen klingelte der Wecker eine Stunde früher als sonst, damit man rechtzei­tig die Sicherheitskontrollen am Petersplatz durchlaufen und einen guten Platz für die um 9 Uhr beginnende wöchentliche Generalaudienz des Papstes erhalten konnte. Lauter Jubel kündigte das Erscheinen von Papst Franziskus an, der in seinem „Papamobil“ mehrere Runden auf dem Platz drehte und dabei mehrmals auch ganz dicht vorbeifuhr. Nach der Audienz brachte ein Bus die Pilgergruppe auf direktem Weg zu einer anderen päpstlichen Basilika. Während im Petersdom das Grab des Apostelfürsten Petrus verehrt wird, birgt Sankt Paul vor den Mauern das Grab von Paulus. Der Vorhof und die riesige Kirchenanlage mit ihrem ganz speziellen Licht beeindruckt immer wieder auch die Jugendlichen. Nach diesem Zwischenhalt ging es weiter zu den Domitilla-Katakomben, wo ein Salesianerpater einen Einblick in die Trauer- und Begräbniskultur des frühen Christentums gab. Auf dem Rückweg in die Stadt konnten die jungen Pilger*innen aus dem Aaretal auf dem Aventin, dem dritten Hügel Roms, einen Blick durch das berühmte Schlüsselloch werfen. Und die Reiseteilnehmer* innen aus Leuggern staunten nicht schlecht, als sie dort neben der Türe das Leuggerner Gemeindewappen entdeckten – was dort natürlich eher ein Hinweis auf den Sitz des Malteserordens ist. Nach dem Besuch der ältesten Kirche Roms, Santa Sabina, feierte die Gruppe im benachbarten Park einen Gottesdienst und bewunderten dann die herrliche Aussicht über die ganze Stadt. Einige Teilnehmer*innen liessen den Abend dann bei einem Glace am berühmten Trevi-Brunnen ausklingen.

Gut ausgeschlafen ging es am Donnerstagmorgen zu Fuss in den nahegelegenen Vatikan, wo zunächst eine Führung zum Petrusgrab unter dem Petersdom auf dem Programm stand, das man spätestens aus dem Roman „Illuminati“ kennt. Natürlich gehören ein Rundgang durch den riesigen Petersdom mit all seinen Kunstschätzen und der abenteuerliche Aufstieg auf die von Michelangelo entworfene Kuppel zum Pflichtprogramm einer Rom-Reise. Den letzten Abend verbrachte die Gruppe in der „Innenstadt“ zwischen Pantheon und Piazza Navona.

Zwei besondere Begegnungen erwarteten die Schweizer Jugendlichen am Freitagmorgen noch. Ein Mitarbeiter von Radio Vatican erzählte von seiner Arbeit und beantwortete geduldig viele Fragen. Danach gab es noch einen Besuch bei der „kleinsten Armee der Welt“, der päpstlichen Schweizergarde. Auch hier berichtete ein junger Gardist von seinem Alltag, der ihn nicht nur in die Nähe des Papstes bringt sondern auch zu anderen „Promis“ aus Politik, Kunst und Sport. Einige Jugendliche durften auch selbst einmal eine Hellebarde halten und Haltung einnehmen. In der Kapelle der Schweizergarde gab es ein kurzes Abschlussgebet, in das auch der Dank für alles Erlebte einfloss.

Viel zu schnell waren die fünf Tage vergangenen. Als die Gruppe am Freitagabend kurz vor Mitternacht wieder wohlbehalten am Bahnhof Döttingen eintraf, war die Wiedersehens-freude gross – und die jungen Reisenden um unzählig viele Eindrücke reicher. Die folgenden Fotos geben einen Eindruck von der Reise wieder.

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