2011 "Nacht der Begegnung" von Gründonnerstag auf Karfreitag (21./22. April)

Eine gaaaaaaaaaaaaanz lange Nacht... "Nacht der Begegnung" von Gründonnerstag auf Karfreitag (21./22. April 2011)

An der 10. grenzüberschreitenden "Nacht der Begegnung" von Gründonnerstag auf Karfreitag nahmen wieder zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene von beiden Seiten des Rheins teil. 15 von ihnen hielten die ganze Nacht durch.

„Bleibet hier und wacht mit mir“ Mit dieser Aufforderung Jesu endet der Gottesdienst am Gründonnerstag, in dessen Mittelpunkt die Erinnerung an das Letzte Abendmahl steht. 15 Jugendliche und junge Erwachsene aus Waldshut, Leuggern und Kleindöttingen haben diese Worte ernst genommen und mit Beten, Basteln und Spielen eine ganze Nacht bis zum Karfreitag Morgen durchgehalten. In Waldshut gibt es diese Tradition bereits seit 19 Jahren, seit 10 Jahren findet der Anlass grenzüberschreitend statt. Zusammen mit Thomas Scheibel, Jugendseelsorger der Pfarreien Leuggern und Kleindöttingen, wird das Programm von jungen Erwachsenen aus Deutschland und der Schweiz gemeinsam vorbereitet.

Nach dem festlichen Gottesdienst in der Waldshuter Pfarrkirche Liebfrauen führten sich die Teilnehmenden die Stationen der Leidensgeschichte Jesu noch einmal aus einer ganz unge­wohnten Perspektive vor Augen, nämlich aus der Sicht Jesu. Es ist schon erstaunlich, wie sich die Gesichter der Menschen, in die Jesus bei seiner Ankunft in Jerusalem am Palmsonntag blickt, von jenen unterscheiden bei seiner Verhaftung am Ölberg oder bei seiner Kreuzigung. Der deutsche Maler und Theologe Stefan Weyergraf hat den Bilderzyklus „Aus Seinen Augen“ für den diesjährigen „Kreuzweg der Jugend“ gemalt.

An verschiedenen Stationen wurden die Bilder betrachtet und durch entsprechende Impulse und Aktivitäten ergänzt. Beim Ölberg-Bildnis hinter der Waldshuter Gottesackerkapelle zum Beispiel stellten sich alle die Frage: Wer ist dieser Jesus eigentlich für mich? Und legten ihre Antwort mit Buchstaben auf dem Gelände des alten Friedhofs. Vor der Justizvollzugsanstalt stand zu späterer Stunde die Verurteilung Jesu durch Pilatus im Mittelpunkt. Hier stellten sich alle in Form einer Versteigerung die Frage: Was ist wirklich wichtig und entscheidend? Weitere Stationen waren am „Hechtloch“ an der Rheinuferpromenade (wo die jungen Christen unangenehme Situationen in Form von Papierschiffchen dem Rhein anvertrauten) an der Halbinsel gegen­über der Aare-Mündung (wo mit schwimmenden Teelichten kleine Hoffnungszeichen gesetzt wurden) sowie auf dem Weg zum Aarberg, wo sich jeder von seinem Partner ein Stück des Weges blind führen lassen konnte.

Bevor sich die Gruppe allerdings auf diesen langen Weg machte, gab es Gelegenheit zum spielerischen Kennenlernen im katholischen Gemeindehaus. Dort wurden dann auch die drei grossen Osterkerzen verziert, die in der Osternacht in Leuggern, Kleindöttingen und Waldshut als Zeichen für die Auferstehung Jesu entzündet werden. Einige Helferinnen hatten auch einen Imbiss bereitgestellt.

Auf dem Aarberg angekommen, griffen alle dankbar nach einer Tasse warmem Tee und machten sich dann auch schon wieder auf den Rückweg zum Gemeindehaus. Dort blieb gerade noch Zeit für ein Spiel, mit dem die deutlichen Anzeichen von Müdigkeit vertrieben werden sollten, und für letzte Frühstücksvorbereitungen, bevor um 6 Uhr Pfarrer Ulrich Sickinger aus Waldshut und Pfarrer Stefan Essig aus Leuggern mit einer Morgenandacht den geistlichen Schlusspunkt setzten.

Danach freuten sich alle 15 Teilnehmenden, welche die ganze Nacht durchgehalten hatten, auf das Frühstück – und anschliessend bestimmt auch auf ein paar Stündchen Schlaf!

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