Wochenende in der "Villa Jugend"
Eine starke Gemeinschaft
35 Sechstklässler*innen aus dem Pastoralraum Aare-Rhein verbringen ein Wochenende in der „Villa Jugend“ in Aarburg.
„Ist das eine richtige Villa mit Pool und so?“ – „Müssen wir da den ganzen Tag beten?“ – Mit solchen Fragen sahen sich die Begleitpersonen vor der Abfahrt am Bahnhof Döttingen konfrontiert. Die 35 Sechstklässler*innen aus den Pfarreien Schwaderloch, Leibstadt, Koblenz, Leuggern, Klingnau, Döttingen und Kleindöttingen waren ziemlich aufgeregt. Viele von ihnen hatten in den letzten beiden Jahren wegen der Corona-Beschränkungen keine Reise in einer grossen Gruppe mehr unternommen. Und auch das traditionelle Wochenende in der „Villa Jugend“ in Aarburg musste zweimal ausfallen. Neu war für alle Beteiligten, dass alle Sechstklässler*innen aus dem ganzen Pastoralraum dieses Wochenende gemeinsam verbrachten.
Und so standen am Freitagabend nach der Ankunft und dem Abendessen vor allem Kennenlernspiele auf dem Programm: Wer hat mehr als 3 Haustiere? Wer ist der/die Jüngste? Welcher Name kommt am häufigsten vor? Wer spricht mindestens 3 verschiedene Sprachen? Schnell kamen die Jugendlichen miteinander ins Gespräch und fanden die Antworten auf diese Fragen heraus. Eine Nachtwanderung führte anschliessend noch vorbei an der mächtigen Festung Aarburg, die heute als Jugendstrafanstalt genutzt wird, und an der Aare.
Am nächsten Morgen konnte man an den kleineren und grösseren Augen der Jugendlichen ablesen, wer in dieser Nacht eher viel oder eher wenig Schlaf gefunden hatte. Aber nach dem Frühstück waren alle motiviert und bereit für die Auseinandersetzung mit einem Bibeltext. Eine Nachrichtensprecherin in Gestalt von Jugendseelsorgerin Silvia Hergöth berichtete aus Jericho und vom Zusammentreffen Jesu mit dem Zöllner Zachäus. Seelsorger Peter Zürn fing als Aussenreporter einige Stimmen von Augenzeugen ein. Anschliessend übersetzten die Jugendlichen den biblischen Text in Gebärdensprache und vertieften die Auseinandersetzung in einem Bibliolog. Es ist immer wieder überraschend, welche Gefühle und neue Sichtweisen diese Metholde der Bibelarbeit gerade mit Jugendlichen hervorbringt.
Essensduft beendete dann diese Arbeitseinheit. Pfarrer Stefan Essig als Küchenchef hatte mit Unterstützung von drei älteren Schülerinnen feine Pizza gebacken, die gerne und fast komplett verzehrt wurde. Nach dem eher theoretischen Teil am Vormittag, brachten drei Leiter*innen von Jungwacht/ Blauring Leuggern am Samstagnachmittag verschiedene Spiele mit, die vor allem Körpereinsatz erforderten. Bis zum Abendessen konnten die Jugendlichen den grossen Park und die anderen Angebote der „Villa Jugend“ nutzen und Fussball, Basketball, Volleyball, Tischtennis, Air-Hockey oder Tischfussball zu spielen – oder sich einfach unter einem der riesigen Bäume auszuruhen.
Am Abend versammelten sich alle um die Feuerstelle. Es gab Hamburger in selbst gebackenen Brötchen. Danach holte Jugendseelsorger Thomas Scheibel seine Gitarre hervor und übte die Lieder für den Gottesdienst am Sonntagmorgen ein. Schliesslich schrieben alle Jugendlichen noch einen „Brief an mich selbst“, der ihnen kurz vor ihrer Firmung 2025 wieder zugestellt wird – und sie erfahrungsgemäss oft schmunzeln lässt über ihre Gedanken von damals...
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen wurde gepackt und aufgeräumt. Dann feierten alle zusammen einen Gottesdienst, den Katechetin Sonja Rubin und Pfarrer Stefan Essig vorbereitet hatten. Es ging darum, wie Gott durch sein Wort und seinen Geist in jedem von uns Wurzeln schlagen und wachsen kann, damit wir im Leben Halt und Richtung finden und zu einer starken Gemeinschaft zusammenwachsen. Die Feier im Park der Villa und bei strahlend blauem Himmel war sehr eindrücklich, weil diese starke Gemeinschaft in den letzten Stunden auch spürbar geworden war.
Nach dem Gottesdienst wurde das Haus geputzt, und Katechetin Yvonne Zimmermann lud das Material wieder in ihr Auto. Die Zeit reichte noch für ein letztes Mittagessen und natürlich für ein Gruppenfoto, bevor sich die Gruppe mit dem Zug wieder auf den Heimweg machte. In Döttingen wurden die Jugendlichen von ihren Eltern empfangen und hatten bestimmt viel zu erzählen – und mussten bestimmt auch einiges an Schlaf nachholen.