Sauberes Wasser für Indien
Krankheitserreger und Schadstoffe im Wasser
Stellen Sie sich vor, sie leben im Gippinger Grien (Naturschutzgebiet an der Aare) zusammen mit 1000 anderen Personen. Ihre Toiletten sind nicht an ein Abwassersystem angeschlossen. Sie haben auch keinen Zugang zu sauberem Leitungswasser. Es sind zwar einige Quellen vorhanden, aber deren Wasserqualität ist in der Regel bedenklich. Zusätzlich gelangen wasserbelastende Stoffe aus der Landwirtschaft und der Industrie ins Grundwasser. Durchfall, Gelbfieber und andere Erkrankungen sind nur die logische Schlussfolgerung.
Kuttanadu ist ein Bezirk des indischen Bundesstaates Kerala. Dort leben Menschen in genau dieser Situation. Über 40 Flüsse durchfliessen den Bundesstaat. Wasser wäre eigentlich im Überfluss vorhanden, doch leider fast ausschliesslich in gesundheitsgefährdender Qualität. Durch die dichte Besiedelung, fehlende Abwassersysteme, Agrarwirtschaft und Industrie ist das Grundwasser verseucht. Es stinkt, ist von rötlicher Farbe, ist sauer und hat zu hohe Anteile an Schwermetallen.
Die Bevölkerung leidet an Durchfallerkrankungen wie Cholera, 70 % Prozent haben Hautkrankheiten und die meisten älteren Menschen leiden an Asthma.
Die Regierung unternimmt kaum etwas und so ist die Situation für viele unhaltbar. Die Menschen behelfen sich mit Chlorierung, Bleichung, Destillation und Filtrierung des Wassers. Einige kaufen sich ihr Trinkwasser für 100 Rupien die Woche und transportieren es mit Tanks auf Paddel- oder Motorbooten zu ihren Häusern.
Die Pfarrei Leuggern hilft - helfen Sie mit!
Seit 2010 engagiert sich die Pfarrei Leuggern für ein Projekt, das dieses grosse Problem mit ganz einfachen Mitteln bekämpft. Hier erfahren Sie, wie das genau funktioniert.
Für die Umsetzung des Projektes vor Ort und Ansprechpartner für uns ist das kirchliche Hilfswerk Bodhana. Bei uns werden die einzelnen Aktionen und Anlässe im Zusammenhang mit dem Pfarreiprojekt durch die Weltgruppe koordiniert.
Hier erfahren Sie, wie Sie die Weltgruppe und die Pfarrei dabei unterstützen und damit den Menschen in Indien Zugang zu geniessbarem Trinkwasser ermöglichen können.
BODHANA
"BODHANA" Diesem Wort begegnet man immer wieder im Zusammenhang mit unserem Pfarreiprojekt.
BODHANA ist der Name des Sozialdienstes der Erzdiözese Tiruvalla.
BODHANA Tiruvalla Social Service Society ist in etwa vergleichbar mit unserer Caritas. BODHANA ist ganz von der Kirche getragen und auch geführt. Andere Hilfswerke gibt es kaum.
Weitere Informationen über BODHANA finden Sie auf der (englischsprachigen) Homepage.
Ein Wasserfilter für jede bedürftige Familie
Das Prinzip des Filters ist ganz simpel: Ein Plastik-Tank oder –Fass wird zu etwa zwei Drittel mit Kohle aus Kokosnussschalen, Steinen verschiedener Grösse und Sand gefüllt. Da hinein wird das schmutzige Wasser geleert und durch diese Schichten soweit gefiltert, dass es keine Krankheiten mehr verursacht.
Der gesamte Inhalt wird wöchentlich gereinigt und bleibt dadurch ein ganzes Jahr lang verwendbar. Die Menschen werden aber nicht einfach damit allein gelassen. Nein, sie erhalten regelmässig Unterstützung von der diözesanen Hilfsorganisation, welche die Menschen im Unterhalt der Wasserfilter berät und schult.
Einige Familien konnten schon mit einem solchen Wasserfilter ausgerüstet werden. Sie sind sehr zufrieden und Kontrollen des gefilterten Wassers zeigen, dass die Qualität stimmt.
Eine Erfolgsgeschichte
Vor Beginn des Projektes haben wir einen Brief von Father Wilson erhalten, dem Leiter des Hilfswerkes BODHANA. Er beschreibt, warum Wasserfilter nötig sind. Zudem schreibt er, wie gut ein erster Testfilter angekommen ist und angenommen wurde - eben eine "Erfolgsgeschichte". Sie können den Brief im englischen Original oder auch in deutscher Übersetzung lesen.
Ohne den Monsun könnte Indien nicht leben, er bringt das Lebenspendende Wasser. In diesem Jahr aber in solchem Ausmass, dass die vier Flüsse Pamba, Meenachil, Achankovil und Manimala zu verheerenden Überflutungen geführt haben.
Unsere gespendeten Trinkwasserfilter sind in dieser Situation Gold wert, denn die Trinkwasserversorgung sei zu grossen Teilen zusammengebrochen.
Vor einigen Tagen erhielten wir von Bischof Thomas die ersten Meldungen und Bilder zu den grossen Monsunfluten in Kerala. Er hat uns dabei auch gleich informiert, dass bei ihnen die ersten Spendenaktionen für Naturalien angelaufen sind. Unter anderem sind Jugendgruppen tätig geworden und haben gesammelt:
1959 gründete seine Exzellenz Zacharias Mar Athanasios, der dritte Bischof von Kerala, das Pushpagiri Spital in Thiruvalla. Mit seinen damals acht Betten diente es vor allem den Bedürfnissen von Frauen und Kindern. Es entwickelte sich unter privater Leitung und im Besitze der Erzdiözese von Thiruvalla zu einem führenden Spital im südindischen Bundesstaat Kerala. Heute zählt es 1200 Betten und ist seit 2002 als Institut für Aus- und Weiterbildung für Studenten offiziell anerkannt. Neue medizinische Untersuchungsmethoden und moderne Geräte, wie MRI, CT-Scan, Dialyse-Station, Physiotherapie-Zentrum, eine Rund um die Uhr-Blutbank und ein Schmerz- und Palliative-Zentrum machen die Diagnose genauer und die Behandlung einfacher.
Das Pushpagiri Spital (PMCH) in Thiruvalla ist eines der führenden Spitäler in Kerala. Es ist ein wohltätiges Missionsspital. 210 qualifizierte und erfahrene medizinische Angestellte des Spitals bieten bestmögliche medizinische Dienstleistungen.
Das PMCH wird durch einen Verwaltungsrat, eingetragen im Verzeichnis der Travanchore Cochin Literarary, Scientific and Charitable Societes Act 1955 unter der Registrationsnummer P73/92, geführt. Erzbischof Dr. Thomas Mar Koorilos ist der Schirmherr der Gesellschaft. Pfarrer Dr. Shaji Mathews Vazhayil ist der Geschäftsführer und führt das Team im Tagesgeschäft.
Das Einzugsgebiet des Spitals mit 1200 Betten umfasst hauptsächlich die Bezirke Pathanamthitta, Alappuzha, Idukki und Kottayam. Hier leben ca. 9 Millionen Menschen. Zum Vergleich: Das Kantonsspital Baden bietet 372 Betten für sein Einzugsgebiet mit ca. 300'000 Menschen. Dies entspricht einem Wert von 806 Menschen pro Spitalbett in Baden, gegenüber 7500 Menschen pro Spitalbett in Thiruvalla.